Augustinus: "Liebe und tu, was du willst"
Hier möchte ich vorweg Jörg Splett zitieren:
Erklären ließe sich das so, dass wer die Wirklichkeit in allen ihren Dimensionen schätzt und respektiert, wer das Gute liebt und hochachtet, der bringt es nicht übers Herz, sich für den falschen Weg zu entscheiden. Wer also seine Frau oder seinen Mann über alles liebt, der bringt es nicht übers Herz, sie mit der Frau des Nachbarn bzw. mit dem Mann der Nachbarin zu betrügen, weil das unendlich viel Schmerz bereiten wird. Vielmehr wird er sich freuen, wenn er den Nachbarn sieht, dass er glücklich verheiratet ist.
Wer seine Kinder und die Kinder anderer mit dem Herzen schätzt und unendlich achtet, der wird alles vermeiden, was ihnen direkt oder indirekt schadet. Voraussetzung ist natürlich, dass das Gewissen nicht pervertiert ist, was leicht passieren kann, wenn man keinen besonnenen Umgang mit Fernsehen oder Internet hat. Wer liebt, der wird nichts tun, was anderen schadet oder weh tut. So manches halten wir für gut, obwohl es nicht an sich ist. So müssen hier die Geister unterschieden werden, wohin denn da die Reise gehen soll, was für eine Grundgesinnung vorherrschend ist.
Die Liebe also braucht eine Wertehierarchie. Sie braucht eine Heimat, ein Ort der Geborgenheit, die Ehe und Familie. Mit der Entzauberung der Natur durch die Neuzeit geht aber noch ein Zweites umher, die Entzauberung des Heiligen in natürlichen Realsymbolen wie die Familie. Mag sein, dass man in bestimmten Fällen ein gewisses Maß an Verständnis mit Leuten aufbringen muss, die es sich schwer im Leben tun, aber wie das Sprichwort das so sagt, sollten die Ausnahmen die Regeln bestätigen und nicht umgekehrt.
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- Geschrieben von Carlos Brockmann
- Kategorie: Ethik
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